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Zinskommentar März 2024 – Baufinanzierungszinsen sind noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht

baufinanzierung marktlage

Bei den Zinsen für Baufinanzierungen gibt es derzeit kaum Bewegung und befinden sich eher in einer Seitwärtsbewegung. Experten haben bei der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 7. März 2024 auch keine Leitzinsänderung in Betracht gezogen. Wie man die aktuelle Zinssituation bewerten sollte und welche Prognose für die kommenden Wochen möglich sein kann, soll in diesem Beitrag beleuchtet werden. Weiterhin soll betrachtet werden, warum jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Immobilienkauf ist.

An der Zinsfront für die Baufinanzierung herrscht weiter Ruhe

Es scheint fast, als befänden sich die Baufinanzierungszinsen noch im Winterschlaf: Seit Beginn des Jahres verharren sie nahezu regungslos auf ein und demselben Level. Diese sehr schwankungsarme Seitwärtsbewegung pendelt sich deutlich unter dem Niveau des vorigen Herbstes ein. Der Grund hierfür: Die Erwartung am Markt, dass sich die EZB mit Zinssenkungen doch mehr Zeit lässt als ursprünglich angenommen, verfestigt sich aufgrund der jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten.

Bauzinsentwicklung über die fünf Jahre

Der Finanzmarkt geht derzeit davon aus, dass ein erster Zinsschritt von der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht vor Ende des zweiten beziehungsweise zu Beginn des dritten Quartals vorgenommen wird. Dazu kommt, dass Ende 2023 noch die Annahme bestand, es könnte im Jahr 2024 fünf bis sechs kleine Zinssenkungen geben. Derzeit rechnen die Marktteilnehmer nur noch mit rund drei Schritten bis zum Jahresende.

Zinssenkung für Baufinanzierungen: Es ist Geduld gefragt

Der EZB-Leitzins ist, neben der Rendite für Bundesanleihen, ein maßgeblicher Indikator für die zukünftige Entwicklung der Baufinanzierungszinsen. Der Leitzins, der von den Zentralbänkern regelmäßig neu festsetzt wird, hängt wiederum stark von der jeweils aktuellen Inflation ab. Diese ist zum Jahresbeginn 2024 gesunken und lag im Euro-Raum laut Eurostat im Januar bei 2,8 Prozent. Obwohl die Teuerungsrate auf einem guten Weg zu sein scheint, bleibt dennoch die angestrebte 2-Prozent-Marke für die EZB in absehbarer Zukunft das Maß der Dinge. Um dies zu erreichen, plädiert die EZB für Geduld auf dem Weg zur Zinswende.

Die Euro-Währungshüter halten die Zinsen nach einer Serie von Erhöhungen seit September 2023 konstant und geben sich abwartend. Deshalb gehen Experten davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weiter versuchen wird, die Markterwartung an Zinssenkungen zu dämpfen. Vor diesem Hintergrund derzeit nicht mit relevanten Veränderungen am Zinshorizont zu rechnen. Denn nach wie vor ist die Kerninflation, also die Teuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie- und Lebensmittelmittelpreisen, zu hoch. In Deutschland lag sie laut dem Statistischen Bundesamt im Januar 2024 bei 3,4 Prozent.

Die Entwicklung dieser Kennzahl im gesamten Euro-Raum hat für die EZB für Fachleute mehr Gewicht als die konjunkturellen Herausforderungen, die eine aktuelle Zinspolitik mit sich bringt. Hinzukommt, dass bereits recht viel von der Erwartung des Marktes an die EZB in die Baufinanzierungszinsen einkalkuliert ist. Dies wird in den kommenden Wochen tendenziell weiter zu einer Seitwärtsbewegung bei den Baufinanzierungszinsen führen und einer nach wie vor geringen Schwankungsbreite.

Für den Immobilienkauf ist derzeit ein guter Zeitpunkt

Während im vergangenen Jahr viele Kaufinteressierte aufgrund der gestiegenen Zinsen und der nach wie vor hohen Immobilienpreise Abstand vom Erwerb eines Eigenheims nahmen, hat sich die Lage laut Experten seit November 2023 positiv verändert: So führt das derzeitige günstige Zinsniveau zu einer Belebung des Marktes und die Nachfrage nach Baufinanzierungen hat spürbar zugenommen. Auch bei den Immobilienpreisen tut sich etwas: Sie waren 2023 vielerorts leicht rückläufig. Vor allem aber sei die Verhandlungsbereitschaft der Verkäufer gestiegen, was Käufer nutzen sollten.

Denn für Zinsexperten ist aktuell ist ein guter Zeitpunkt für einen Immobilienkauf. Auch wenn das Zeitfenster nicht sehr groß ist, denn die Zinsen bewegen sich auf absehbare Zeit erst einmal seitwärts. Auf eine Abwärtsbewegung zu warten, ist aus Sicht der Fachleute nicht ratsam. Parallel dazu steigen die Mieten immer weiter und die Nachfrage nach Eigentum wird zunehmen. Und da Nachfrage bekanntlich den Preis bestimmt, sollte man damit rechnen, dass die Immobilienpreise bald wieder steigen werden.

Dass dann auch die Verhandlungsbereitschaft der Verkäufer wieder sinkt, ist für Marktkenner nur eine Frage der Zeit. Auch vor dem Hintergrund, mögliche Fördermittel nutzen zu können, ist jetzt ein guter Moment für die Erfüllung des Eigenheimwunsches: Seit Ende Februar 2024 sind einige Fördertöpfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wieder geöffnet und neu gefüllt. Beachten sollte man: Die Höhe der Fördertöpfe ist limitiert. Ohne Aufstockung werden die Mittel vermutlich nicht lange zur Verfügung stehen. Es gilt also: first come, first serve.

Baufinanzierungszinsen im März 2024 im Vergleich zum Vormonat

Für Immobilienfinanzierer setzt sich das Jahr weiter mit erfreulichen Entwicklungen bei den Baufinanzierungszinsen fort. Mittlerweile gehen die Zinskonditionen in fast allen Zinsbindungszeiten in einen Seitwärtstrend. Die Sollzinsen für Darlehen mit einer Zinsbindung von 5 Jahren blieben dabei bei 3,28 Prozent (Vormonat: 3,28 Prozent). Sie liegen damit weiter über den Zinsen für Kredite mit einer Zinsbindung von 10 Jahren, die auf 3,14 Prozent (Vormonat: 3,12 Prozent) leicht gestiegen sind.

Die Zinsen für Darlehen mit einer Zinsbindung von 15 Jahren gingen leicht nach oben und liegen nun bei 3,33 Prozent (Vormonat: 3,27 Prozent). Für Baudarlehen mit einer Zinsbindung von 20 Jahren blieb es auch fast gleich und liegen aktuell bei einem Zinssatz von 3,52 Prozent (Vormonat: 3,51 Prozent).

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Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung:
kurzfristig: schwankend seitwärts
mittelfristig: schwankend seitwärts
langfristig: schwankend seitwärts

Entwicklung Leitzins, 10-jährige Bundesanleihe und Inflation der letzten fünf Jahre

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Externe Quellen:

  • Dr. Klein Privatkunden AG

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