Rentenversicherung – Wie hoch werden die Leistungen sein?

Rente und RuhestandImmer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Ruheständler finanzieren, Vater Staat ächzt unter der Last seiner Zuschüsse. Längst ist ausgemacht, dass die gesetzlichen Leistungen in Zukunft weiter sinken – damit wird Altersvorsorge immer mehr zur Privatsache. Die höhere Lebenserwartung und die sinkenden Geburtenraten haben daran den größten Einfluss.

Der Rentenrechner vom Deutschen Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) kann ein Stück weit dazu beitragen, die individuelle Notwendigkeit einer Altersvorsorge aufzudecken und so den Handlungsbedarf zu verdeutlichen. Die Planung der eigenen Altersvorsorge ist komplex und eine höchst individuelle Angelegenheit. Nehmen Sie daher eine fachkundige Beratung in Anspruch.

Eine höhere Lebenserwartung und sinkende Geburtsraten stellen den deutschen Lebensbaum auf den Kopf. Vor dem ersten Weltkrieg schichteten sich die einzelnen Altersjahrgänge noch zu einer Pyramidenform auf, die einer gesunden Tanne glich. Grund dafür waren sowohl die hohen Geburtszahlen als auch eine geringere Lebenserwartung. Heute hat sich das Bild sichtbar gewandelt. Medizinische Fortschritte haben die Lebenserwartung deutlich erhöht und zugleich dafür gesorgt, dass Familienplanung gezielt betrieben werden kann. Und diese Entwicklung könnte sich in Zukunft fortsetzen, so dass der deutsche Lebensbaum im Jahr 2040 eher die Form einer Pappel haben dürfte.

Rentenversicherung – Was ist wichtig

1 Aufbau des Rentensystems in Deutschland

1.1 Säule 1: Die gesetzliche Rentenversicherung
1.1.1 So funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung
1.2 Säule 2: Die betriebliche Altersversorgung
1.2.1 So funktioniert die betriebliche Altersversorgung
1.2.2 Die Entgeldumwandlung
1.3 Säule 3: Die private Alters­vorsorge
1.3.1 So funktioniert die private Altersvorsorge

Aufbau des Rentensystems in Deutschland

Das Rentensystem in Deutschland besteht aus drei Säulen, auch Schichten genannt:

    • Säule 1 (gesetzliche Altersvorsorge) bildet die Basis, wozu die gesetzliche Rentenversicherung und berufsständische Versorgungswerke gehören
    • Säule 2 (betriebliche Altersvorsorge) bildet die betriebliche Altersvorsorge, wie Direktversicherung oder Pensionskasse
    • Säule 3 (private Altersvorsorge) bildet die private Altersvorsorge, wozu unter anderem private Rentenversicherungen, Riester-Rente, Rürup-Rente und Fondssparpläne zählen

Die drei Säulen der deutschen Altersversorgung

1.1 Säule 1: Die gesetzliche Rentenversicherung
Für ein gutes Leben reicht die gesetzliche Rente im Ruhestand oft nicht aus. Denn durch die immer weiter ge­stie­ge­ne Lebens­er­war­tung besteht für immer mehr Men­schen ein An­spruch auf diese Rentenform, wodurch der der tatsächlich ausgezahlte Rentenbetrag immer geringer wird. Für viele Rentner in Deutschland droht deshalb eine Altersarmut.

  • 1.1.1 So funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung
    Wer länger einzahlt hat, der bekommt auch mehr ausgezahlt: Wenn man als Arbeitnehmer 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, dann steht einem im Alter von 63 oder 65 Jahren je nach Geburtsdatum eine Rentenzahlung ohne Abschläge zu. Wenn man 35 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, kann man ebenfalls mit 63 Jahren in Rente gehen. Allerdings wird dann die Rente um 0,3 Prozent pro Monat vor dem regulären Rentenalter gekürzt. Hat man weniger als 35 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt, kann man frühestens zwischen 65 und 67 Jahren in Rente gehen. Das reguläre Renten­alter für Arbeitnehmer steigt schritt­weise an. Je nach Jahr­gang müssen die Versicherten länger arbeiten, um eine volle Rente ohne Abschläge zu erhalten: Wer 1953 geboren wurde, kann beispiels­weise mit 65 Jahren und 7 Monaten ohne Abzüge in Rente gehen. Wer nach 1964 geboren ist, geht dann mit 67 Jahren in Rente.

1.2 Säule 2: Die betriebliche Altersvorsorgung
Bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) überweist im Regelfall das Unternehmen einen bestimmten Geldbetrag monatlich auf einen Altersvorsorge-Vertrag des Arbeitnehmers. In der Lohn­abrechnung des Arbeitsgebers ist der Betrag, der im Rahmen des bAV-Vertrags angespart wird, bereits abgezogen.

  • 1.2.1 So funktioniert die betriebliche Altersversorgung
    Je nach Durchführungsweg und Abschlussdatum des Vertrags kann man sich das Geld zum Rentenbeginn ganz oder teilweise auszahlen lassen. Arbeitnehmer haben einen Rechts­anspruch im Rahmen der bAV zu sparen, außer ein Tarifvertrag regelt dies ausdrücklich anders.
  • 1.2.2 Die Entgeldumwandlung
    Wenn die Betriebsrente durch Beiträge aufgebaut wird, die direkt aus dem Bruttogehalt entnommen werden, heißt dies Brutto-Entgeltumwandlung. Die Beiträge bleiben hierbei bis zu einem gewissen Höchstbetrag steuer- und abgabenfrei. Allerdings fallen wegen der Sozialabgabenfreiheit die Arbeitnehmer-Ansprüche bei der gesetzlichen Rente, aber auch bei der Arbeitslosenversicherung oder dem Krankengeld, dann entsprechend geringer aus.

1.3 Säule 3: Die private Alters­vorsorge
In den letzten 150 Jahren hat sich die Lebenserwartung der Menschen verdoppelt: Männer werden in Deutschland ca. 79 Jahre und Frauen 81 Jahre alt. Somit hat sich die Zeit nach dem 65-igsten Lebensjahr, der sogenannten ferneren Lebenserwartung, beinahe verdoppelt. Um während des Ruhe­stands Geld­sorgen zu vermeiden, sollte daher zusätzlich privat für die Rente investiert werden.

  • 1.3.1 So funktioniert die private Altersvorsorge