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Zinskommentar Dezember 2024 – Zum Jahreswechsel gibt es Immobilienfinanzierer stabile Bauzinsen

baufinanzierung marktlage

Das Jahr 2024 endet so wie es begonnen hat – mit einem Baufinanzierungszinssatz von um die drei Prozent. Wie sich die stabilen Zinsen im Jahr 2024 auf das Kaufverhalten von Immobilieninteressierten ausgewirkt haben, ob sich die SeitwĂ€rtsbewegung der Zinskurve auch zum Jahresbeginn 2025 fortsetzen wird und warum Bestandsimmobilien derzeit attraktiv sind, darĂŒber gibt es in diesem Artikel Antworten.

Stabile Zinsen auch zum Jahresende 2024

Wenn man auf die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen in 2024 zurĂŒck blickt, ist Konstanz das Wort des Jahres. Denn nichts beschreibt den steten SeitwĂ€rtsverlauf der Zinskurve in den vergangenen zwölf Monaten treffender. Mit weniger als 0,5 Prozentpunkten Schwankungsbreite bewegten sich die Zinskonditionen fĂŒr eine 10-jĂ€hrige Baufinanzierung ĂŒber das Jahr hinweg um die drei Prozent. Aktuell betrĂ€gt dieser 3,06 Prozent (Stand: 29.12.2024) und ist damit einer der niedrigsten Werte des Jahres. Das stabile Zinsniveau haben Kaufinteressierte lĂ€ngst als das neue Normal akzeptiert.

Bauzinsentwicklung ĂŒber die fĂŒnf Jahre

Die Experten sehen wieder deutlich mehr ImmobilienkĂ€ufe als im Vorjahr. Dies liegt unter anderem an den Baufinanzierungszinsen, die in diesem Jahr attraktiver waren als in den Jahren 2022 und 2023. Aber auch andere Rahmenbedingungen haben sich fĂŒr den Immobilienkauf verbessert: Die Einkommen sind gestiegen, die Inflation ist auf ein moderates Level zurĂŒckgekehrt und die Immobilienpreise sind insgesamt gesunken. Alles zusammen macht den Kauf von Wohneigentum wieder deutlich leistbarer.

Weiter seitwÀrts bei der Bauzinsentwicklung oder eher nicht?

Dass sich die SeitwĂ€rtsbewegung auch in den kommenden Wochen fortsetzen wird, scheint fĂŒr die Fachleute sicher. Denn der Kapitalmarkt geht von einer erneuten Zinssenkung der EuropĂ€ischen Zentralbank in diesem Monat aus. Dieses Szenario ist bereits in den aktuellen Bauzins eingerechnet, Zinsschwankungen sind daher bis zum Jahresende und auch darĂŒber hinaus nicht zu erwarten. Auch im weiteren Jahresverlauf gehen die Finanzierungsexperten grundsĂ€tzlich von stabilen Zinsen aus. Allerdings könnten innen- wie außenpolitische Entwicklungen einen Einfluss auf diese Prognosen haben.

Einig sind sich die Experten darin, dass wir in Deutschland schnell eine Regierungsbildung brauchen, eine klare FĂŒhrung und ein solides Umfeld fĂŒr die Wirtschaft. Dies wĂ€re dann der benötigte NĂ€hrboden, damit sich die wirtschaftliche Lage, wenn sicherlich auch langsam, perspektivisch wieder verbessern kann. Geschieht dies nicht, wĂ€ren unter UmstĂ€nden steigende Zinsen möglich.

Auch Donald Trumps PlĂ€ne zu Steuern, Ausgaben und Zöllen werden vermutlich umfassende wirtschaftliche Auswirkungen haben, möglicherweise auch auf Europa. So könnten beispielsweise Handelsbarrieren den Wettbewerb einschrĂ€nken oder zu höheren Produktionskosten fĂŒhren. Beides wĂŒrde eine Verteuerung der WirtschaftsgĂŒter mit sich bringen, was wiederum der Inflation Auftrieb gĂ€be. Tritt dieses Szenario ein, wĂŒrden die Notenbanken in den USA und in Europa entsprechend reagieren mĂŒssen.

RĂŒckgang von Baugenehmigungen in 2024

Das Statistische Bundesamt hat im November Daten veröffentlicht, nach denen die Anzahl von Baugenehmigungen in diesem Jahr massiv rĂŒcklĂ€ufig war. So sank die Anzahl der genehmigten Bauvorhaben bei den EinfamilienhĂ€usern von Januar bis September 2024 um 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Wohnungen lag der RĂŒckgang bei 22,2 Prozent. Die Zahlen decken sich mit den Beobachtungen von Finanzierungsexperten. So liegt das NeubaugeschĂ€ft fĂŒr Baufinanzierungen derzeit nahezu brach. Experten empfehlen Kaufinteressierten, sich auf dem Markt der Bestandsimmobilien umzuschauen.

So haben insbesondere Ă€ltere HĂ€user mit schlechteren Energieeffizienzwerten in den vergangenen Monaten teils deutliche PreisnachlĂ€sse verzeichnet und können dadurch eine gute Alternative fĂŒr KĂ€ufer sein. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die dann anstehenden energetischen Modernisierungsmaßnahmen mit in der finanziellen Kalkulation berĂŒcksichtigt werden. GrundsĂ€tzlich bewerteten Finanzierungsexperten den Zeitpunkt fĂŒr den Erwerb von Wohneigentum momentan als sehr gut ein. Das könne sich im kommenden Jahr jedoch bereits wieder Ă€ndern: Es werden fĂŒr 2025 leichte Preissteigerungen am Wohnimmobilienmarkt erwartet.

Baufinanzierungszinsen im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat

FĂŒr Immobilienfinanzierer hat sich das Jahr wieder gĂŒnstiger bei der Entwicklung der Baufinanzierungszinsen entwickelt. Nach dem leichten RĂŒckgang der Baufinanzierungskonditionen im Vormonat, ist dieser Trend wieder umgeschlagen und es gibt wieder steigende Zinskonditionen. Die Sollzinsen fĂŒr Darlehen mit einer Zinsbindung von 5 Jahren sind dabei auf 3,20 Prozent (Vormonat: 3,15 Prozent) gestiegen. Sie liegen damit wieder ĂŒber den Zinsen fĂŒr Kredite mit einer Zinsbindung von 10 Jahren, die mit 3,06 Prozent (Vormonat: 3,01 Prozent) auch wieder nach oben gingen.

Die Zinsen fĂŒr Darlehen mit einer Zinsbindung von 15 Jahren stiegen auch und liegen nun bei 3,16 Prozent (Vormonat: 3,11 Prozent). Die Baudarlehen mit einer Zinsbindung von 20 Jahren blieben auf dem Vormonatsniveau und sie liegen aktuell weiter bei einem Zinssatz von 3,36 Prozent (Vormonat: 3,36 Prozent).

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Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung:
kurzfristig: schwankend seitwÀrts
mittelfristig: schwankend seitwÀrts
langfristig: schwankend seitwÀrts

Entwicklung Leitzins, 10-jĂ€hrige Bundesanleihe und Inflation der letzten fĂŒnf Jahre

Externe Quellen:

  • Dr. Klein AG

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