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Warum die Kfz-Beiträge steigen – Ursachen und Kostentreiber

Teil- oder Vollkaskoschaden

Über die gesamte Autoversicherungsbranche hinweg verzeichnen die Beiträge für Kfz-Versicherungen einen starken Anstieg. Warum das so ist und welche Faktoren dazu beitragen, soll in in diesem Artikel betrachtet werden. Besonders bei bestehenden Verträgen dürften die Beiträge steigen. Nutzen Sie diese Infos, um ihre Beiträge für die Autoversicherung zu optimieren, bzw. sich über Einsparmöglichkeiten zu informieren.

Warum Kfz-Versicherer die Beiträge erhöhen?

Während die Kfz-Versicherungsbeiträge in den letzten Jahren kaum oder nur moderat gestiegen sind, ist es in der Schadenregulierung in kurzer Zeit zu ungewöhnlich starken Kostensteigerungen gekommen. Warum erhöhen die Autoversicherer überhaupt die Beiträge:

  • Um die gestiegenen Schadenaufwände tragen zu können, müssen die Beiträge der Kfz-Versicherungen steigen.
  • Würde diese Anpassung nicht erfolgen, müsste unweigerlich an den Leistungen gekürzt werden, damit sich eine Absicherung überhaupt rechnet.
  • Mit der Beitragsanpassung wird die Angleichung an real anfallende Kosten sichergestellt und garantiert, damit Kunden weiterhin auf ein erwartetes Preis-Leistungs-Verhältnis vertrauen können.

Laut einer Hochrechnung des GDV stehen deutschen Versicherern in der Kfz-Sparte für das Jahr 2023 Beitragseinnahmen von 30,2 Milliarden Euro zur Verfügung und dem gegenüber Kosten in Höhe von 33,1 Milliarden Euro. Kurzum: Jeder eingenommene Euro verursacht 1,10 Euro Ausgaben. So ein Zustand ist wirtschaftlich nicht lange tragbar ist. Um eine weiterhin zuverlässige und langfristige Absicherung zu gewährleisten, werden deshalb branchenweit die Versicherungsbeiträge angepasst.

Schadenbilanzen von Elektroautos im Vergleich zu ähnlichen bzw. baugleichen Verbrennern

Was sind die größten Einflussfaktoren für die gestiegenen Schadenaufwände, hier eine Aufklärung:

  • Kostentreiber: gestiegene Ersatzteilpreise
    Ein entscheidender Treiber für die gestiegenen Schadenkosten ist der immer höhere finanzielle Aufwand für die Beschaffung von Ersatzteilen. Bereits seit vielen Jahren zeichnet sich ein Verteuerungstrend im Ersatzteilmarkt ab, der binnen des letzten Jahres eine besonders starke Entwicklung hinlegte: Kostete beispielsweise eine Hintertür im August 2022 noch durchschnittlich 753 Euro, lag der Preis nach nur einem Jahr mit 865 Euro um 13,4 Prozent höher – und diese Preissteigerung ist keinesfalls nur auf dieses eine Ersatzteil beschränkt. Wie Daten des GDV zeigen, haben Autohersteller die Kosten für Ersatzteile in einem Jahr im Schnitt um 9,7 Prozent gesteigert. Kosten, die sich unweigerlich auf die Beiträge der Kfz-Versicherungen niederschlagen.
  • Kostentreiber: teurere Fahrzeugreparaturen
    Doch nicht nur teure Ersatzteile sorgen für gestiegene Schadenaufwände; ein weiterer bedeutender Faktor ist der Kostenanstieg in der Kfz-Reparatur. Hier zeigt der Blick auf die Entwicklung: Die Stundensätze von Kfz-Werkstätten haben sich im Jahr 2022 besonders stark erhöht. 5,5 Prozent höhere Preise für Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder Karosserie, 5,8 Prozent Kostensteigerung in der Fahrzeuglackierung – auch hier sprechen die Daten des GDV eine klare Sprache. Noch deutlicher wird es, wenn man auf die langfristige Entwicklung schaut: Im Zeitraum von 2017 bis 2022 haben sich die Stundensätze der Werkstätten im Schnitt um 28 Prozent erhöht, im Vergleich dazu sind die Beiträge der Kfz-Haftpflichtversicherung um 3 Prozent gesunken. Auch hier müssen Kfz-Versicherer über die Beiträge korrigieren.
  • Kostentreiber: höhere Mietwagenkosten
    Neben den Haupteinflussfaktoren wirken viele weitere Preissteigerungen auf gestiegene Versicherungsbeiträge, die direkt mit den Versicherungsleistungen in Verbindungen stehen. Ein Beispiel: Die Kosten für Ersatz-Mietwagen. Aufgrund von Lieferengpässen im Ersatzteilmarkt erhöht sich die Standzeit vieler beschädigter Fahrzeuge – was unweigerlich zu höheren Mietwagenkosten führt. Auch eine insgesamt geringere Verfügbarkeit von Mietfahrzeugen feuert die Kostensteigerungen zusätzlich an.

Ein Kurzbeispiel in Zahlen:

Ein Vollkaskoschaden, der in der Entschädigung im Jahr 2020 noch 3.000 Euro gekostet hat, kostet im Jahr 2024 voraussichtlich 3.893 Euro. In einem Zeitraum weniger Jahre liegt die Kostensteigerung somit bei fast 30 Prozent.

Neue Beiträge sind für die Zukunft kalkuliert

Inflationsbedingt gibt es zahlreiche Gründe für die gestiegenen Schadenaufwände in der Kfz-Versicherung, die sich auf die Beiträge niederschlagen. Nicht jedem Kunden mag zudem die Tatsache bewusst sein, dass die neuen Kfz-Beiträge für das nächste Jahr kalkuliert sind und somit neben gestiegenen Preisen auch künftige Entwicklungen wie beispielsweise häufigere Extremwetterereignisse wie Hagel, Sturm oder Starkregen mitberücksichtigen.

Empfehlung: Führen Sie regelmäßig einen jährlichen Vertrags-Check durch. Damit haben Sie das gewünschte Preis- /Leistungsverhältnis immer im Überblick. Es kommt sehr häufig vor, dass nur durch den Wechsel auf einen neuen Tarif des aktuellen Versicherers eine Beitragsersparnis möglich ist.

Überprüfen Sie hier ihre bestehende Autoversicherung

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