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Starkregen-Risiko in Deutschland steigt – Darauf sollten Immobilienbesitzer und Mieter jetzt achten

Überflutung

Der Sommer in Deutschland 2021 hinterlässt bisher eine ordentliche Schadenbilanz für die Versicherungsunternehmen und viel Kummer bei den von Schäden Betroffenen. Immer wieder ziehen schwere Unwetter über Deutschland hinweg und wechseln sich mit Wärmephasen ab. „Lange Unwetter-Nacht für Einsatzkräfte” oder „Alarmstufe Rot“, titelten beispielsweise die Medien. Bei all den erhöhten Schadenereignissen stellt sich die Frage: Wie können sich Haus- bzw. Wohnungsbesitzer und Mieter passend absichern und im Schadenfall richtig verhalten?

Durch Starkregen entstehen Millionenschäden

Deshalb ist es wichtig, sich zunächst mit ein paar Zahlen zu beschäftigen. Laut dem Umweltbundesamt entstehen Starkregen aus sogenannten konvektiven Niederschlägen, die zwischen Juni und August in Verbindung mit Gewitterzellen auftreten können. Bei seinem Auftreten kann ein solche Schauer für teure Schäden an Haus und Eigentum sorgen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) fand in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im letzten Winter heraus, dass extreme Regenfälle zwischen 2002 und 2017 Schäden von ca. 1,3 Millionen an deutschen Wohngebäuden verursacht haben. So zahlte ein Hausbesitzer im Durchschnitt 5.300 Euro pro Schaden für die Beseitigung der entstandenen Schäden.

Anzahl der extremen Regenereignisse in Deutschland

Der Klimawandel begünstigt Starkregen

Aus einer Untersuchung des GDV kommen konvektive Niederschläge überall in Deutschland vor. Seit der Jahrtausendwende war beinahe jeder Ort in Deutschland mindestens einmal von einem solchen Starkregen betroffen. Stratiformer Niederschlag, also ein gleichförmiger Dauerregen, trifft hingegen vorrangig das Mittelgebirge und Alpenvorland. Im Schnitt steigt die Regenmenge derzeit kontinuierlich an. Laut dem DWD stieg die jährliche Regenmenge von 770,5 Millimeter (1881 bis 2019) auf 792,9 Millimeter (1991 bis 2019). Damit nicht genug: Gleichzeitig soll im Rahmen des Klimawandels auch die Anzahl der Wetterextreme zu nehmen. Der Deutsche Wetterdienst geht von einem Anstieg der Starkregenfälle um 14 Prozent pro einem Grad Celsius der Erderwärmung aus. Die Wasserdampfmenge soll um sieben Prozent pro zusätzlichem Grad Celsius betragen.

Bei Starkregen herrscht meist Unterversicherung

In Deutschland herrscht nach wie vor eine Unterversicherung für Elementarschäden, zu denen Starkregenereignisse zählen. Fast die Hälfte aller Gebäude (45 Prozent) sind nicht gegen Naturgefahren wie Hochwasser abgesichert, berichtet der GDV.  Für Schäden, die beispielsweise durch Überschwemmungen und Starkregen entstehen, ist jeweils eine zusätzliche Elementardeckung nötig. Denn nur dann ist eine Übernahme der Kosten für Reparaturarbeiten am Wohngebäude wie etwa eine Gebäudetrocknung oder Instandsetzung des Mauerwerks durch die Versicherung möglich.

Wichtig ist im Schadenfall gut zu dokumentieren

Nachfolgend eine Übersicht, wie man sich als Versicherungsnehmer im Schadenfall am besten verhalten sollte:

  • Den Schaden sofort melden: Versicherungsnehmer sollten so schnell es geht beim Versicherer Bescheid sagen – eine detaillierte Schadensaufstellung ist auch später noch möglich.
  • Folgeschäden vermeiden: Für Versicherte ist es wichtig, den Schaden gering zu halten. Bei einer Überschwemmung des Kellers etwa Einrichtungsgegenstände in Sicherheit bringen oder das Wasser abpumpen.
  • Dokumentieren: Fotos und Videos helfen dabei, den Schaden genau festzuhalten.
  • Keine Reparatur ohne Versicherer: Versicherungsnehmer sollten Rücksprache mit dem Versicherer halten, bevor sie eine Reparatur in Auftrag geben.
  • Archivieren: Versicherte können etwa Quittungen von Reparaturarbeiten aufheben und diese für die Steuererklärung behalten.

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Quelle: Gothaer Versicherung

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