Blog Geldanlage-Quartalsbericht

Geldanlagen im 1. Quartal 2025 – Disruptive US-Politik fĂŒhrt zu erhöhter Verunsicherung in Wirtschaft und FinanzmĂ€rkten

Kursschwankungen

Das 1. Quartal 2025 war gekennzeichnet von Disruptionen der Trump-Administration in vielen Feldern. Sie haben zur Folge, dass sowohl das Organigramm als auch die Systematiken, die unsere Welt seit 1945 maßgeblich bestimmten, in Frage gestellt sind. Die Folge ist eine erhöhte Verunsicherung in der Realwirtschaft als auch an den FinanzmĂ€rkten.

Von einem grundsĂ€tzlich multilateralen von der Globalisierung geprĂ€gten Ansatz, aber bei weitem nicht perfektem System, mĂ€andert die westliche Weltgemeinschaft durch die aktuelle US-Politik zu einer Politik der bilateralen Beziehungen, in der weniger das Recht, als die StĂ€rke oder vermeintliche StĂ€rke bestimmend ist. Gleichzeitig setzt sich der Emanzipationsprozess des Globalen SĂŒdens fort, der nach wie vor das System der multilateralen und rechtsbasierten Ordnung anstrebt.

US-Politik sorgt fĂŒr gravierende Missstimmungen

Die US-Regierung agiert völlig losgelöst vom Völkerrecht mit Interessen an Grönland, Kanada und dem Panama-Kanal. Drohungen, die Ziele im Zweifelsfall auch militĂ€risch zu erzwingen, stehen im Raum. Dieser Politikansatz verunsichert. Andererseits ist die US-Regierung fokussiert, den Ukraine-Krieg zu beenden und die wirtschaftliche Kooperation mit Russland auch gegen den Widerstand in großen Teilen Europas, allen voran in Frankreich und dem UK, wiederzubeleben. Das wirkt positiv. Der Nahost-Konflikt bleibt virulent. Die loyale Haltung der USA gegenĂŒber Israel ist ausgeprĂ€gt. Ob PalĂ€stina eine Zukunft hat, ist offen. Davon unabhĂ€ngig erscheint eine nachhaltige Befriedung der Region außer Sichtweite.

Die US-Zollpolitik war und ist bezĂŒglich des Themas Wirtschaft der entscheidende Belastungsfaktor. Zölle sind administrierte Preiserhöhungen. Sie belasten die Wirtschaftssubjekte und das Potenzialwachstum. Die Unsicherheit, ob die aggressive Zollpolitik der USA zu grĂ¶ĂŸeren Handelskriegen fĂŒhren wird, forcierte im Verlauf des 1. Quartals 2025 zunehmende realwirtschaftliche Verunsicherung und Risikoaversion an den FinanzmĂ€rkten.

Exkurs: Diese Zollpolitik der USA ist nur möglich, weil die USA zuvor die Schiedsgerichte der WTO (Welthandelsorganisation) durch Nichtbesetzung der Richterposten in der Phase 2014 – 2019 handlungsunfĂ€hig machten. 166 Staaten von 193 UN-Staaten haben sich der Gerichtsbarkeit der WTO unterworfen. Die WTO stellt das GerĂŒst der Globalisierung durch einen belastbaren Rechtsrahmen dar. Die Zoll- und Sanktionspolitik der USA stellt seit Jahren einen kontinuierlichen Bruch des WTO-Rechts dar, der nicht verfolgt werden kann, da die Schiedsgerichte nicht handlungsfĂ€hig sind.

Trotz dieser Belastungen war die Weltwirtschaft im 1. Quartal 2025 gekennzeichnet von maßvoller Konjunkturdynamik

Der Internationale WĂ€hrungsfonds erhöhte im Januar 2025 die Wachstumsprognose fĂŒr das Wirtschaftswachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr von 3,2 Prozent auf 3,3 Prozent. Das Wachstum teilt sich laut Prognosen des IWF ungleich zwischen IndustrielĂ€ndern und den aufstrebenden LĂ€ndern auf. IndustrielĂ€nder werden laut aktueller IWF-Prognose 2024 um 1,9 Prozent (zuvor 1,8 Prozent) zulegen, wĂ€hrend die aufstrebenden LĂ€nder die Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent (zuvor 4,2 Prozent) ausweiten werden.

Innerhalb der IndustrielĂ€nder nehmen die Divergenzen zu. Die Prognose der USA wurde deutlich um 0,5 Prozent auf 2,7 Prozent erhöht, wĂ€hrend die Prognose fĂŒr die Eurozone um 0,2 Prozent auf 1,0 Prozent reduziert wurde. DafĂŒr war eine Reduktion der BIP-Prognose Deutschlands um 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent maßgeblich verantwortlich. Der so genannte Globale SĂŒden bleibt der Taktgeber und Stabilisator der Weltwirtschaft. Innerhalb des Globalen SĂŒdens ist Asien bezĂŒglich der Wirtschaftsentwicklung dominant. Die IWF-Prognose fĂŒr den asiatischen Raum liegt per 2025 bei 5,1 Prozent (zuvor 5,2 Prozent).

Unter Zugrundelegung der aktuellen Einkaufsmanagerindices (Sentiment-Indikatoren, FrĂŒhindikatoren, Scheidewert zwischen Wachstum und Kontraktion 50 Punkte) als Bewertungsmaßstab ergibt sich zum Ende des 1. Quartals 2025 ein heterogenes Bild zu Lasten Japans und Europas. Die USA fĂŒhren im gesamtwirtschaftlichen Zuschnitt (Composite Index) bezĂŒglich der großen Industrienationen oder Industrieregionen mit 53,5 ZĂ€hlern vor Großbritannien mit 52,0 Punkten und der Eurozone mit 50,4 Punkten. Japans Composite Index impliziert mit 48,5 ZĂ€hlern Kontraktion.

Die Inflationsentwicklungen lieferten im 1. Quartal 2025 ĂŒberwiegend leichte Entspannungssignale

Im Quartalsvergleich sank der Ölpreis (Brent) um knapp 2 Prozent. Bei den Erdgaspreisen ergab sich in Europa ein RĂŒckgang um gut 4 Prozent im Quartalsvergleich, in den USA ein Anstieg um rund 3 Prozent. Bei Industriemetallen dominierten zumeist höhere Preise. Kupferpreise legten im Quartalsvergleich auf USD-Basis um rund 11 Prozent und auf EUR-Basis um gut 6,5 Prozent zu. Bei Nickel lag der USD-Anstieg bei gut 5 Prozent und der Anstieg auf EUR-Basis bei knapp 1,5 Prozent. Bei Aluminium kam es auf USD-Basis zu einem Plus in Höhe von rund 2,5 Prozent, auf EUR-Basis zu einem RĂŒckgang um circa 1,5 Prozent.

In der Eurozone ergab sich als Konsequenz ein RĂŒckgang der Verbraucherpreise in der Phase von Dezember bis Februar von 2,4 Prozent auf 2,3 Prozent und in den USA von 2,9 Prozent auf 2,8 Prozent. Großbritannien verzeichnete dagegen von Dezember bis Februar einen Anstieg von 2,5 Prozent auf 2,8 Prozent. In Japan legten die Verbraucherpreise von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent zu. Im Verlauf des 1. Quartals 2025 ergab sich in China ein Deflationsszenario mit einem RĂŒckgang der Verbraucherpreise um 0,7 Prozent zuletzt und einem RĂŒckgang der Erzeugerpreise um 2,3 Prozent.

Das 1. Quartal 2025 war bezĂŒglich der Zentralbankpolitik gekennzeichnet von zwei Zinssenkungen in der Eurozone um jeweils 0,25 Prozent auf aktuell 2,50 Prozent (Anlagezins). Die US-Notenbank verzichtete auf weitere Zinsschritte und nahm eine abwartende Haltung ein (Fed Funds Satz 4,375 Prozent). Im UK kam es zu einer Senkung um 0,25 Prozent auf jetzt 4,50 Prozent. Japans Notenbank sah sich hinsichtlich hoher Preisniveaus zu einer Zinserhöhung von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent genötigt. In China wurden die ZinssĂ€tze fĂŒr die „Loan Prime Rates“ trotz der Deflationslage unverĂ€ndert belassen (1-jĂ€hrige Kredite jetzt 3,10 Prozent, 5-jĂ€hrige Kredite aktuell 3,60 Prozent).

Entwicklung der Inflation im Quartalsverlauf

Fazit zum 1. Quartal 2025

Die Weltwirtschaft hĂ€lt trotz Krisenherden und US-Disruptionen weitgehend das Niveau der erwarteten Expansion. Die KonjunkturverlĂ€ufe zwischen den WirtschaftsrĂ€umen des Westens und des Globalen SĂŒdens bleiben markant pro Globalem SĂŒden ausgerichtet. Innerhalb der Industrienationen fĂ€llt Europa gegenĂŒber den USA weiter ab. WĂ€hrend sich der „Globale SĂŒden“ untereinander weiter globalisiert und organisiert, Effizienzen erhöht und Wachstumspotentiale generiert, lĂ€uft der „Westen“ das Risiko, durch Abgrenzungspolitik gegenĂŒber China und Russland unterproportional zu wachsen.

Die Neuausrichtung der USA zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Kooperation mit Russland, die im Putin/Trump Telefonat in Aussicht gestellt wurde, mag der US-Wirtschaft bei Umsetzung weitere Vorteile gegenĂŒber der Ökonomie Europas verschaffen.

Die Perspektive: 2025, zunÀchst ein Jahr der Turbulenzen

Die von den USA ausgehenden politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen wirken sich grundsĂ€tzlich auf die globale WirtschaftsaktivitĂ€t belastend aus. Der Politikstil maximaler Forderungen der Trump-Administration irritiert. Ermutigend ist dann die wieder im Raum stehende Verhandlungsbereitschaft, mit dem Ziel, fĂŒr die USA gĂŒnstige „Deals“ abzuschließen.

Im April 2025 wird es zunĂ€chst zur VerhĂ€ngung der angekĂŒndigten US-Zölle kommen. Anschließend ist Trump laut aktuellen Aussagen bereit, nachzuverhandeln. Die Reaktionen bezĂŒglich der betroffenen LĂ€nder sind nach manchen martialischen Einlassungen zu Beginn (u.a. Kanada) diplomatischer geworden. Viele LĂ€nder sind zu Konzessionen gegenĂŒber den USA bereit, um die Zollhöhen zu nivellieren. Zu ihnen gehören Indien, Vietnam und zuletzt auch die EU, die laut Presseberichten diesbezĂŒglich Handlungsfelder definiert.

Nicht nur die seitens der USA mit Zöllen belegten LÀnder sind ökonomischen StresszustÀnden ausgeliefert

Die Daten aus den USA belegen, dass die positive Wahrnehmung der Trump-Politik zunehmend konterkariert wird. So nimmt der Optimismus kleiner Unternehmen seit zwei Monaten ab. Das Verbrauchervertrauen brach förmlich ein. Die Mahnungen seitens der WirtschaftsverbĂ€nde nehmen ob der US-Politik deutlich zu. Das von der Atlanta Federal Reserve betriebene Modell zur Berechnung des US-BIP im ersten Quartal 2025 steht seit dem 28. MĂ€rz bei -2,8 Prozent in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung. Als Fazit lĂ€sst sich ziehen, dass die heiß gekochte „Suppe der Zölle“ wohl nicht ganz so heiß ausgelöffelt wird.

Die erwartete Konjunkturbelebung per 2025, die auch in der Januar-Prognose des IWF zarte Traktion hatte, weicht der Erkenntnis, dass das „Best Case“-Szenario fortgesetzte maßvolle Konjunkturdynamik sein wird. DiesbezĂŒglich wird der IWF Mitte April die neuen Konjunkturprognosen vorlegen. Leichte Reduktionen sind in hohem Maße fĂŒr das Jahr 2025 wahrscheinlich.

BezĂŒglich der Ukraine-Krise bleiben die USA determiniert, Frieden zu schaffen, was insbesondere fĂŒr Europa Potential (Aspekte: Kosten, Wirtschaftspotential) erhöhen wĂŒrde. Die Politik seitens des UK, Frankreichs, Deutschlands und der EU wirkt jedoch gegen diese Entwicklung. Ergo steht dieser positive Katalysator voraussichtlich zeitnah nicht zur VerfĂŒgung.

Die EU agiert statisch und ist und bleibt voraussichtlicher Verlierer dieser Konstellationen

Geopolitisch hĂ€ngt die EU in den AnsĂ€tzen der „US-Biden-Politik“ fest und erscheint nicht bereit, die Kriegsausrichtung ernsthaft durch UnterstĂŒtzung der Friedensinitiativen anzupassen. Die beiden Schwergewichte der EU, Deutschland und Frankreich, wirken politisch fortgesetzt dysfunktional. Die Wahlen in Deutschland haben sich bezĂŒglich der zu erwartenden Inhalte der neuen Regierung bisher als wenig vielversprechend erwiesen. Die Erkenntnis, dass mehr Geld nicht notwendige Reformen ersetzen kann, erscheint derzeit unausgeprĂ€gt zu sein. Entsprechend reagieren die WirtschaftsverbĂ€nde zunehmend kritisch. Ohne Reformen nimmt das Risiko der Abwanderung der Unternehmen aus Deutschland zu. Das Risiko, dass Deutschland die EU und Eurozone nach unten zieht, ist und bleibt gegeben.

Die US-Wirtschaft zeigt sich aktuell verunsichert bezĂŒglich Wirkungen der US-Zollpolitik auf Inflation und Konjunktur, messbar in einigen Sentiment-Indikatoren. Andererseits wurden im 1. Quartal 2025 massive Investitionen im KI-Bereich und Pharmasektor (u.a. Johnson & Johnson 55 Mrd. USD, Ely Lilly 27 Mrd. USD) angekĂŒndigt oder vereinbart. Der Potentialwachstumspfad der USA erhöht sich diesbezĂŒglich mittel- und langfristig. Hoffnungen sind berechtigt, dass das Thema Zölle im 2. Quartal 2025 zu grĂ¶ĂŸten Teilen beordnet sein sollte. Nach 12 Monaten fallen die statistisch messbaren Wirkungen wegen der Basiseffekte zu großen Teilen weg. Ergo bleibt der Pfad der US-Wirtschaft zunĂ€chst labil. Die Perspektiven stimmen dank verbesserter Rahmendaten (weniger BĂŒrokratie, geringere Steuern, mehr und gĂŒnstige Energie).

Die in China aufgelegten Konjunkturprogramme und die wirtschaftsfreundliche Grundausrichtung der Regierung verbessern den regionalen Ausblick. Zinssenkungen zur stÀrkeren Stimulanz sind im Hinblick auf den hohen positiven Realzins jederzeit möglich. Die Daten Chinas sollten vor diesem Hintergrund weiter von StabilitÀt mit positiven Grundton geprÀgt sein.

Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung einer DynamikabschwÀchung der Konjunktur

Der von JP Morgan fĂŒr die Weltwirtschaft ermittelte Einkaufsmanagerindex fĂŒr die Gesamtwirtschaft (Global Composite PMI) signalisierte per Februar 2025 mit 51,5 Punkten den schwĂ€chsten Indexstand seit Dezember 2023. Die Einkaufsmanagerindices (PMIs) signalisieren in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes fĂŒr die westlichen LĂ€nder Kontraktion. Die USA schneiden mit 49,8 Punkten am besten ab. Die Eurozone folgt mit 48,7 ZĂ€hlern (Deutschland 48,3). Japan reiht sich mit 48,3 ZĂ€hlern ein, gefolgt vom UK bei 44,6 Punkten.

Einkaufsmanagerindices des Dienstleistungssektors im Vergleich

Die aktuell verfĂŒgbaren Werte der LĂ€nder des Globalen SĂŒdens fĂŒr diesen Sektor aus Indien (57,6), aus Brasilien (53,0), aus China (NBS 51,5, Caixin 51,1) und aus Russland (50,2) belegen die positive Divergenz zu Gunsten des Globalen SĂŒdens. Der Dienstleistungssektor bewegte sich im ersten Quartal 2025 laut Einkaufsmanagerindices in einer Gesamtbetrachtung im Quartalsvergleich ex UK in einer AbwĂ€rtsbewegung. Der Dienstleistungssektor ist der bedeutendste Sektor der Gesamtwirtschaft mit einem Anteil zwischen 60 Prozent – 70 Prozent der Gesamtwirtschaft. Dieser Sektor war im 1. Quartal 2025 losgelöst vom Dynamikverlust weiterhin der entscheidende Katalysator des Wachstums.

Die vollzogenen Zinssenkungen als auch die Erwartung weiterer Zinssenkungen liefern fĂŒr die Verstetigung der WirtschaftsaktivitĂ€t grundsĂ€tzlich UnterstĂŒtzung. Neben den damit einhergehenden reduzierten Finanzierungskosten am Geldmarkt (bis zu 12 Monaten) ergibt sich eine psychologische UnterstĂŒtzung fĂŒr die Wirtschaftsakteure durch die Zinssenkungen.

Die im 1. Quartal 2025 verfĂŒgten Leitzinssenkungen seitens der EZB (0,50 Prozent) und der Bank of England (0,25 Prozent) hatten jedoch auf den RentenmĂ€rkten keine Traktion. Im Gegenteil, die Renditen legten zu. Damit stand der Entlastung am Geldmarkt, die wichtig fĂŒr die Finanzierung des Umlaufvermögens ist, eine VerschĂ€rfung am Kapitalmarkt gegenĂŒber, der fĂŒr Investitionen von tragender Bedeutung ist. Die Rendite der 10-jĂ€hrigen Bundesanleihe legte im Quartalsvergleich von 2,36 Prozent auf aktuell 2,74 Prozent zu, die 10-jĂ€hrige britische Staatsanleihe von 4,57 Prozent auf 4,68 Prozent.

Anders war das in den USA – Die US-Notenbank verzichtete auf Zinssenkungen

In der Folge kam es zu einem RenditerĂŒckgang im Ultimovergleich von 4,52 Prozent auf 4,22 Prozent. Der Rohstoffsektor hatte auf die Weltwirtschaft und die WeltfinanzmĂ€rkte ĂŒberwiegend keine wesentlichen Auswirkungen im 1. Quartal 2025.

Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft hĂ€ngt an der internationalen Politik. Das gilt fĂŒr die US-Zollpolitik und die Antworten der betroffenen LĂ€nder als auch der Geopolitik bezĂŒglich der Ukraine-Krise und der Krise um PalĂ€stina. Entspannung bei diesen Themen eröffnet der Weltwirtschaft und den FinanzmĂ€rkten positives Potential.

Die Spreizung bezĂŒglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der SchwellenlĂ€nder fortsetzen. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne massive Umsteuerung in Berlin nicht abnehmen.

Der Finanzmarkt und die Wirtschaft – Europa gewinnt an Boden und Edelmetalle erleben eine starke Nachfrage

An den FinanzmĂ€rkten ergaben sich im Winterquartal Neubewertungen. EuropĂ€ische AktienmĂ€rkte gewannen Boden. Fernöstliche AktienmĂ€rkte lieferten ein heterogenes Ergebnis. So stiegen der Hangseng (Hongkong) und der Kospi (SĂŒdkorea), Festlandchina verlor leicht, ebenso wie der indische Markt. Der Nikkei (Japan) verlor signifikant. US-AktienmĂ€rkte gaben deutlich nach. EuropĂ€ische RentenmĂ€rkte tendierten schwĂ€cher, US-RentenmĂ€rkte dagegen freundlich. Krypto-Anlagen verloren signifikant. Edelmetalle waren stark nachgefragt. Der EUR konnte gegenĂŒber dem USD zulegen.

AktienmÀrkte: Divergentes globales Bild im Quartalsverlauf Q1-2025

Das Winterquartal war an den AktienmĂ€rkten geprĂ€gt von einem hohen Maß an HeterogenitĂ€t. Der MSCI-World Index verlor im Quartalsvergleich, was auch am hohen US-Anteil im Index lag (-2,14 Prozent). Dagegen reĂŒssierten die europĂ€ischen MĂ€rkte. Das galt noch mehr fĂŒr den Hangseng (Hongkong). US-MĂ€rkte standen dagegen unter deutlichem Druck. Mehr noch gilt es fĂŒr den Nikkei (Japan).

Das Quartal war geprĂ€gt von der Erwartung, dass es zu weniger US-Leitzinssenkungen kommen wird. Das belastete US-MĂ€rkte hintergrĂŒndig. Die Evaluierung der Trump-Politik wirkte bis in die zweite HĂ€lfte Februar positiv, da sich die MĂ€rkte auf geringere Steuern, weniger BĂŒrokratie und mehr und gĂŒnstigere Energie fokussierten. Dann drehte sich die EinschĂ€tzung auch wegen der nĂ€her rĂŒckenden US-Zollpolitik und den darin innewohnenden Risiken markant. Insbesondere hoch bewertete Titel der USA wurden abverkauft.

Vergleich der AktienmÀrkte im Quartalsverlauf

Trotz der steileren Zinskurve in den europĂ€ischen LĂ€ndern konnten die europĂ€ischen MĂ€rkte deutlich an Boden gewinnen. Die Leitzinssenkungen der EuropĂ€ischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England verfehlten zwar ihre Wirkung am Rentenmarkt vollstĂ€ndig, sie wurden dennoch vom Aktienmarkt goutiert. Die anhaltenden Anpassungen internationaler Portfolien zu Gunsten europĂ€ischer Titel bleibt ein hintergrĂŒndiger UnterstĂŒtzungsfaktor. Dabei spielt die entspanntere geopolitische RisikoeinschĂ€tzung eine bedeutende Rolle. Zudem gab es eine Rotation von der Allokation von hoch bewerteten MĂ€rkten in gĂŒnstiger bewertete MĂ€rkte.

Die AktienmĂ€rkte in Fernost generierten kein einheitliches Bild. Der Nikkei-Index (Japan) gab signifikant nach. Sowohl der indische Markt (Sensex) als auch der Markt von Festlandchina (CSI 300) gingen mit leichten Verlusten aus dem Quartal. Dagegen konnte der Markt in Hongkong markant Boden gewinnen. Er profitierte unter anderem von der Rotation in gĂŒnstig bewertete MĂ€rkte. FĂŒr das FrĂŒhlingsquartal gilt es, die Wendungen in der Geopolitik und in der Zollpolitik eng zu begleiten. Entspannungen liefern AufwĂ€rtspotenzial.

RentenmÀrkte: Steigende Renditen im Quartalsverlauf, aber nicht in China im Quartalsverlauf Q1-2025

Die RentenmĂ€rkte der USA und Europas zeigten sich im Verlauf des 1. Quartals 2025 in unterschiedlicher Verfassung. Die HintergrĂŒnde sind vielfĂ€ltig. AugenfĂ€llig war und ist, dass die Zinssenkungen der EZB und der Bank of England am Rentenmarkt nicht verfingen. Offenbar gibt es ein Vertrauensdefizit der MĂ€rkte gegenĂŒber den beiden Zentralbanken. Dagegen wurde die abwartende Haltung der US-Notenbank an den RentenmĂ€rkten honoriert. Ein weiterer Grund fĂŒr den US-RenditerĂŒckgang liegt in sich abschwĂ€chenden DatensĂ€tzen, insbesondere bei Sentiment-Indikatoren.

Vergleich der Rendite-Entwicklungen an den RentenmÀrkten

Fazit fĂŒr die AktienmĂ€rkte und RentenmĂ€rkte im ersten Quartal 2025

Die massiven Schuldenprogramme der EU fĂŒr Waffen (konsumtiv) und auch Deutschlands (mindestens 50 Prozent konsumtiv) werfen neben der prekĂ€ren Haushaltslage Frankreichs aber auch Großbritanniens lange Schatten auf europĂ€ische RentenmĂ€rkte. Die nicht gegebene Traktion der Leitzinssenkungen europĂ€ischer Notenbanken am Rentenmarkt unterminiert die Wirksamkeit der Leitzinssenkungen bezĂŒglich der Forcierung der InvestitionstĂ€tigkeit, die maßgeblich kapitalmarktabhĂ€ngig ist. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung verschĂ€rft zudem das Thema Kosten der Staatsfinanzierung in europĂ€ischen LĂ€ndern. Derzeit scheint die EinschĂ€tzung der internationalen KapitalmĂ€rkte bezĂŒglich der USA und deren PolitikansĂ€tzen von grĂ¶ĂŸerer Zuversicht geprĂ€gt zu sein.

DevisenmĂ€rkte: EUR und JPY auf der Verliererstraße im Quartalsverlauf Q1-2025

An den DevisenmĂ€rkten profitierte der Euro von einer neuen geopolitischen Einwertung der Risiken fĂŒr Europa ausgehend von der Ukraine und der Neuadjustierung internationaler Aktien-Portfolien zu Gunsten Europas. Das waren und sind die entscheidenden GrĂ¶ĂŸen fĂŒr den Anstieg, aber auch die bisherige Widerstandskraft fĂŒr den Euro auf dem gegenwĂ€rtigen Niveau.

DevisenmÀrkten im Quartalsverlauf

Die den Euro belastenden Faktoren:

  • ob das Thema der zunehmenden Zinsdifferenz zu Gunsten des USD am Geldmarkt,
  • des hohen positiven Realzinses in den USA gegenĂŒber der Eurozone,
  • der leistungsertĂŒchtigenden Reformpolitik der USA (Steuern, Subventionen, weniger BĂŒrokratie, billige Energie, Versorgungssicherheit) bei ausbleibender Reformpolitik in Europa,
  • aber auch der Wachstumsdifferenz zu Gunsten der USA,
  • der US-Wirtschafts- und Technologiefreundlichkeit
  • und der Frage nach der QualitĂ€t des politischen Personals,

spielen derzeit keine tragende Rolle.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches BeratungsgesprĂ€ch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen VerhĂ€ltnisse und BedĂŒrfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der MarkteinschĂ€tzung zum Zeitpunkt der Erstellung. FĂŒr die Richtigkeit, VollstĂ€ndigkeit und AktualitĂ€t der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung ĂŒbernommen. Die frĂŒhere Wertentwicklung ist kein verlĂ€sslicher Indikator fĂŒr die kĂŒnftige Wertentwicklung.

Externe Quellen:

  • Netfonds AG

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