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Anlagekommentar Juli 2023 – China schwächelt stärker als erwartet

Anlagetipp

Der Aufschwung der chinesischen Wirtschaft nach dem Ende von Zero-Covid, der mit einem deutlichen BIP-Anstieg im ersten Quartal verbunden war, hat sich stärker abgeschwächt als erwartet. In den kommenden Quartalen dürfte die chinesische Wirtschaft weniger stark wachsen als vor der Pandemie, wobei die Schwäche des Immobiliensektors weiter eine der Hauptursachen ist. Bei einer Inflation nahe null kann aber die Geldpolitik weiter gelockert werden, um die Konjunktur zu stützen, sowohl über einer reduzierten Reserveanforderungen als auch mit tieferen Leitzinsen.

Entwicklung der Anlagemärkte im Juli 2023

Nach dem starken Anstieg im Vormonat, konnten die Finanzmärkte im Juli 2023 weiter zulegen. Dabei machten Wachstumswerte und Substanzwerte ähnliche Zugewinne. Die Spreizung zwischen den Anlageklassen scheint nun vorbei zu sein. So konnte der amerikanische wachstumsorientierte Aktienindizes NASDAQ 100 Index um +3,8 Prozent zulegen und der substanzorientierte Dow Jones Industrial Average Index war mit +3,4 Prozent ebenfalls auf Wachstumskurs. Auch der S&P 500 Index notierte mit +3,1 Prozent bei einem ähnlichen Niveau.

An den europäischen Aktienmärkten ging zwar auch weiter nach oben, jedoch nicht ganz so stark wie an den US-Indizes. Der deutsche DAX Index steigerte sich um +1,9 Prozent, der französische CAC 40 Index lag mir einem Zuwachs von +1,3 Prozent etwas zurück. Der britische FTSE 100 Index dagegen war etwas stärker unterwegs und kam auf +2,2 Prozent, wogegen der spanische IBEX 35 Index mit +0,5 Prozent nicht an seine starke Performance des Vormonats anknüpfen konnte. Dieser Trend spiegelte sich auch im Ergebnis des Eurostoxx 50 Index wieder, der nur mit +1,4 Prozent zulegen konnte, wobei marktbreitere Stoxx Europe 600 Index etwas besser mit +2,0 Prozent abschloss.

In Asien konnte der japanische NIKKEI 225 Index auch nicht an seine bisherige starke Performance anknüpfen und musste sich mit +/- 0 Prozent geschlagen geben, während chinesische Aktien eher eine schwache Entwicklung zeigten. So konnte der Hang Seng Index mit einem Kursfeuerwerk aufwarten und um +6,1 Prozent zulegen, während der Shanghai Composite Index mit + 2,6 Prozent nur einen moderaten Zuwachs schaffte. Der weltweite MSCI World Index konnte aus den hausierenden Aktienmärkten zumindest profitieren und kam auf einen Zuwachs von +2,2 Prozent.

Die Rohstoffmärkte litten weiter unter der zaghaften Erholung Chinas und erlebten einen durchwachsenden Monat: Dabei konnte der Ölpreis mit Blick auf die schleppende chinesische Konjunkturerholung und die immer noch schwächelnde globale Industrie sogar um +14,4 Prozent zu legen. Die anderen Industriemetalle folgten dem Aufwärtstrend: Kupfer, Nickel und Aluminium legten wieder zu. Trotz hartnäckiger Kerninflation konnte auch der Goldpreis wieder um +1,0 Prozent zu legen.

Energiespeicher spielen für eine saubere Zukunft eine wichtige Rolle

Die zunehmenden Extremwetterereignisse und die geopolitische Spannungen rund um den Globus zeigen deutlicher denn je, wie dringend notwendig eine Beschleunigung der Energiewende ist. Dabei können flexible Energiespeichersysteme im Großmaßstab die notwendige Basisinfrastruktur für die Einbindung der zunehmenden erneuerbaren Kapazitäten schaffen. Diese Umstellung trägt dazu bei, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und die Energiewende weiter vorangetrieben wird.

Energiespeicherung – Abstimmung von Energieangebot und -nachfrage

Aus einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) werden erneuerbare Energien bereits 2025 die wichtigste Stromquelle weltweit sein und bis Mitte dieses Jahrzehnts 90 Prozent des weltweiten Ausbaus im Stromsektor ausmachen  (International Energy Agency: Renewable power’s growth is being turbocharged as countries seek to strengthen energy security. December 2022).

Dank eines Rekordwachstums bei den Kapazitäten und der Produktion erneuerbarer Energien wird die Erzeugung sauberer Energie auch mit der weltweit steigenden Nachfrage Schritt halten können. Allerdings unterliegen natürliche Energieträger wie Solar-, Wind- und Wasserkraft jedoch witterungsbedingter Schwankungen (Intermittenz), welche ihre Effizienz einschränken können. Deshalb können Speichersysteme für saubere Energie die Netzstabilität sichern und zu einer zuverlässigeren (grünen) Energieversorgung beitragen. Denn sie ermöglichen es, dass überschüssige Energie gespeichert und dann ins Netz eingespeist wird, wenn sie benötigt wird.

Ansätze für Energiespeichersysteme

Die Vielfalt der Energiespeichersysteme

Die Speicherung von Energie und die Sicherstellung ihrer Verfügbarkeit auf Abruf sind entscheidend für die Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Haushalten. Dafür müssen die ursprünglichen Energieträger jedoch umgewandelt und anschließend in nutzbaren Strom zurück gewandelt werden. Dafür gibt es verschiedene Ansätze und einige Optionen kommen am stärksten zum Einsatz, um große Strommengen zu speichern:

  • Pumpspeicherkraftwerke
    In Zeiten geringer Nachfrage wird Wasser von einem tiefer gelegenen in ein höher gelegenes Speicherbecken gepumpt und dort „geparkt“. Steigt die Nachfrage stark an, wird Wasser abgelassen, um über eine Turbine Strom zu erzeugen und ins Netz einzuspeisen.
  • Batterien im Netzmaßstab
    Elektrochemische Energiespeicher (Lithium-Ionen-, BleiSäure-, Redox-Flow-Batterien usw.), die Energie aus dem Netz/Kraftwerk speichern, wenn Strom im Überfluss vorhanden und billig ist, und diese Energie bei Bedarf später wieder ins Netz einspeisen.
  • Solarthermiesysteme
    Sammlung von Energie durch Solarfelder/ Photovoltaikanlagen, die bei hohem Bedarf und geringer Sonneneinstrahlung abgezogen wird.
  • Wasserstoff
    Umwandlung von Strom in Wasserstoff, der dann gespeichert und wieder in Strom zurückgewandelt wird. Obwohl der Wirkungsgrad heute noch unter dem anderer Speichersysteme liegt, steigt das Interesse an Wasserstoffspeicherlösungen – und hier insbesondere an Ammoniak als Energieträger für Wasserstoff – aufgrund der deutlich höheren Speicherkapazitäten im Vergleich zu Batterien, Wasserkraft- oder Solarthermie-Technologien.

Die Herausforderungen von Energiespeichersystemen angehen

Die Energiespeichersysteme und -technologien bringen unbestreitbare Vorteile für die Umstellung auf saubere Energie mit sich. Um die Energiespeicherung als eine der wichtigsten Triebkräfte der Energiewende zu etablieren, müssen jedoch noch viele Hindernisse überwunden werden.

Energiespeicherung: Unverzichtbar für den Ausbau der sauberen Energieerzeugung

Die weltweiten Bemühungen um eine Dekarbonisierung der Wirtschaft setzen weiterhin vor allem bei der Energieerzeugung an. Inzwischen rückt aber auch die Energiespeicherung als wesentlicher Aspekt dieser Umstellung vermehrt in den Fokus.

Herausforderungen von Energiespeichersystemen

 

Immer mehr Regierungen und Organisationen weltweit haben den Handlungsbedarf erkannt und ergreifen Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus der Speicherkapazitäten sowie zur Intensivierung und Finanzierung der Erforschung und Entwicklung alternativer Speichertechnologien.

Investitionen in Wegbereiter

Die erneuerbaren Energien überholen weltweit zunehmend die fossilen Energieträger in der Stromerzeugung und der Zubau erneuerbarer Energien erreicht Rekordhöhen. Daher wird ein schnellerer Ausbau der Speicherkapazitäten immer wichtiger, um kontinuierlich und verlässlich saubere Energie bereitzustellen.

Die Prognosen für das Wachstum der weltweiten Energiespeicher liegen zwischen 80 GW und 88 GW an jährlich neu installierter Leistung (Bloomberg NEF: 1H 2023 Energy Storage Market Outlook. March, 2023 und International Energy Agency: Grid-Scale Storage. September 2022). Trotz des bereits stattfindenden und prognostizierten Ausbaus der Energiespeicher werden noch mehr Speicherkapazitäten benötigt. Nur so kann die Zuverlässigkeit und Betriebszeit erhöht und die Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus Solar-, Wind- und Wasserkraft bewältigt werden.

Daher sind zusätzliche Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Wasserspeicherung erforderlich, um für ein ausgewogenes Verhältnis von sauberer Energieerzeugung und -speicherung zu sorgen und der unaufhörlich steigenden Nachfrage nach Energiespeicherlösungen gerecht zu werden.

Diese Investitionen dürften auf fruchtbaren Boden fallen. Einer aktuellen Analyse zufolge wird der globale Markt für Batteriespeicher von 10,88 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 31,20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2029 anwachsen und damit im Prognosezeitraum ein zweistelliges Wachstum von 16,3 Prozent verzeichnen (Fortunebusinessinsights.com: Global battery energy storage market. March 2022).

Angesichts dieses enormen Wachstumspotenzials können sich hier aus Anlegersicht unterschiedliche attraktive Ansatzpunkte bieten, um Kapital in vielversprechende Unternehmen zu lenken. So kann eine gut finanzierte Erforschung neuartiger leistungssteigernder Materialien die Entwicklung und Marktfähigkeit wegweisender Technologien zur Energiegewinnung beschleunigen. Das wiederum könnte die dringend notwendige Koevolution von sauberer Energieerzeugung und Energiespeicherung vorantreiben.

Die Energiespeicherung bleibt eine große Herausforderung, durch die sich in den kommenden Jahren vielfältige Anlagechancen eröffnen dürften. Unterschiedliche Anwendungsfälle erfordern unterschiedliche, auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittene technische Lösungen. Auch das spricht für vielfältige Chancen und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung

Als zentraler Faktor für die Kapitalmärkte ist die weitere Konjunkturentwicklung von entscheidender Bedeutung. Diese wiederum wird von den verzögerten Effekten der geldpolitischen Straffung seit Frühjahr 2022 bestimmt. Deshalb hängt der weitere Verlauf der Leitzinsen primär von der weiteren Inflationsentwicklung ab. Im Auge muss auch die Verfassung des Finanzsystems behalten werden. Dabei steht für die Konjunkturperspektiven das Ausmaß einer eingeschränkten Kreditvergabe der Banken im Vordergrund. Als Basisszenario kann man von einer vorerst noch intakten Konjunktur ausgehen, die aber bereits mit Abschwächungstendenzen für den Jahresverlauf 2023 behaftet ist.

Die bisherigen Leitzinserhöhungen sprechen ebenfalls für eine konjunkturelle Abkühlung, während man den Effekt einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Bankkrediten als vergleichsweise gering einstufen kann. Während das Finanzsystem im Grundsatz noch solide aufgestellt ist, muss mit weiteren vereinzelten Kollateralschäden aufgrund der veränderten Zinslandschaft gerechnet werden. Dies wird insbesondere dann eintreten, sobald die Immobilienpreise auf breiter Front zu sinken beginnen.

Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft“, die „Digitalisierung“, Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.

wichtiger Hinweis:
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Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
  • Bereich “Energiespeicher spielen für eine saubere Zukunft eine wichtige Rolle“ von Allianz Global Investors GmbH

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